SHIFUS WEG ZUM BUDDHISMUS: ODER –
WARUM WIRD EINE DEUTSCHE ÄRZTIN BUDDHISTISCHE NONNE?


   „Leid lindern“


In ihrer Zeit als Medizinstudentin und Ärztin hat sie viel Leid gesehen. Ihr Beruf hat ihr viel Spaß gemacht, Leid lindern war ihr Ziel. Bald hatte sie erkannt: Als Ärztin kann sie dem wirklichen Leid nur sehr begrenzt begegnen. Oft ist das Leid nicht im Körper, sondern im Geist.


   „Ärztin des Geistes sein“


Ärztin des Geistes werden, das sollte ein sinnvoller Weg sein. Ihr Kontakt zum Buddhismus ist durch die Bücher der alten Chan-Meister aus China entstanden. Sie hat fasziniert, dass die Chan-Meister eine Wahrheit gefunden haben, die jenseits unserer Logik, jenseits von psychologischen oder emotionalen Erklärungen liegt. Sie hat Sinologie studiert, sich mit traditioneller chinesischer Medizin beschäftigt und ist mehrmals nach Taiwan gereist.


   „Innige Ruhe finden“


Auf ihren Reisen hat sie auch das Kloster Lingquan bei Taipei besucht und sich dort auf Anhieb sehr wohl gefühlt. Als sie das erste Mal dort war, lief gerade ein Retreat. Alles hat auf sie eine innige Ruhe ausgestrahlt und sie hat angefangen, regelmäßig zu meditieren. Bei ihrem zweiten Aufenthalt hat sie zwei Monate am Klosterleben teilgenommen und ist offiziell Buddhistin geworden.


   „Wahre Wünsche reifen langsam“


Der Wunsch, sich eines Tages ganz der buddhistischen Praxis zu widmen, ist langsam über die Jahre gereift. Sie wusste: Um anderen Hilfe leisten zu können, bedarf es einer intensiven Beschäftigung mit dem eigenen Geist. Und: Die Wahrheit des Lebens erschließt sich nur, wenn du alle gewohnten Muster loslässt und dich auf ein neues Leben einlässt. So hat sie alles hinter sich gelassen und sich ganz dem spirituellen Leben gewidmet.


   „Meditieren nicht alleine lernen“


Ihr war klar: Dafür braucht sie eine professionelle Leitung. Meditieren kann man nicht alleine lernen und buddhistische Lehrer sind Mönche. Ihr Kloster für die Zukunft fand sie zunächst in Plum Village, Frankreich. Meister Thích Nhất Hạnh  ordinierte sie dort als Nonne. Während ihrer sechs Jahre in Plum Village lernte sie die Praxis der Klostergemeinschaft kennen. Wichtige Themen dieser Zeit waren Kommunikation, Versöhnung und Achtsamkeit. Sie lernte, wie sich das Leben im Alltag durch buddhistische Praxis verbessern lässt.


   „Von Originalen lernen – Tradition kennen“


Weil sie noch mehr von den Originalen in Asien lernen und das Dharma tiefer durchdringen wollte, führte sie ihr Weg zum Chan-Meister Wei Chueh im Chan-Kloster Chung Tai, Taiwan. Der Gedanke war: Wer die Tradition kennt, versteht die Gegenwart. In Taiwan studierte sie die Schriften der alten Chan-Meister und die Sutren Buddhas in chinesischer Sprache. Sie befand sich auf der Suche nach der Wahrheit, auf dem Weg der Erleuchtung.


   „Weisheit in den Westen tragen“


Nach vierzehn Jahre in den Klöstern Chung Tai und Lingquan war die Zeit gekommen, ihre Erkenntnisse zurück in den Westen zu tragen. Als Leiterin des Miao Fa Zentrums steht sie nun mit ihren Erfahrungen den Menschen zur Verfügung, die ihre Hilfe suchen.

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